Ich habe ins Feuer gestarrt – und etwas gelernt

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Lagerfeuerromantik

Ich habe ins Feuer gestarrt. Zuhause im Garten, wo wir manchmal ein kleines Feuerchen in der Feuerschale machen. Und genau da saß ich, ganz alleine, und habe in die Flammen geschaut. Eine sehr privilegierte Art zu meditieren, eigentlich. Was ich gesehen habe? Feuer erstmal, heiß und wild. Und ehrlich gesagt auch ein bisschen willkürlich, mal hier mal da flackerten die Flammen höher oder weniger hoch. Aber wenn man es sich überlegt, ist das gar nicht so wild und willkürlich. Die Flammen entstehen da, wo sie Nahrung finden, wo das trockene Holz verbrennt und sie am Leben hält. Und dann dachte ich irgendwann: Das ist doch eine schöne Metapher fürs Leben. Licht und Wärme entstehen nicht zufällig, sondern nur da, wo sie genährt werden. Häufig ist das scheinbar zufällig, aber nie ist das ohne Grund. Was ich bis zum Niederbrennen des letzten kleinen Holzscheits nicht herausgefunden habe ist aber: Bin ich gerade die Flamme oder das Holz?