Das Yogawort zum Sonntag – Passiert 

Es wird viel passier’n!

Endlich kann ich diese Anekdote auch mal droppen: Als haariger Minderjähriger war ich mal als Aushilfsgitarrist für die Band SOS gebucht. Deren größter Erfolg war damals der Titelsong zur Soap Marienhof, aber leider wurde damals dann kurzfristig doch nichts aus der Buchung. Bald darauf ist auch dem eigentlichen Gitarristen der Band dann was Unschönes passiert und nach seinem Tod hat man sich kurzerhand aufgelöst. Aber beinahe – ja, beinahe – hätte ich zumindest einen Auftritt mit dieser TV-bekannten Kapelle gespielt. Also falls meine Eltern ihren 16-jährigen Sohn zu diesem Auftritt gefahren hätten oder er im Tourbus hätte mitreisen dürfen (Ich weiß: Ihr hättet mich gelassen!). Aber die Frage des des Transports musste  ja leider nicht mehr geklärt werden. Und seitdem ist zum Glück ja noch einiges passiert (auch musikalisch).

Ganz schön was los.

Überhaupt passiert ja so viele den lieben langen Tag. 2020 ist schon jetzt wieder ein turbulentes Jahr, man weiß gar nicht mehr, wann man die ganzen Schlagzeilen lesen soll: In China wütet ein neues Supervirus, das es innerhalb kürzester Zeit auch zu uns geschafft hat (Spoiler: An den von Impfgegnern so beliebten Masern sterben übrigens jedes Jahr viel, viel mehr Menschen als an Corona.) In Thüringen hat es die allseits unbeliebte „Alternative“ mit miesen Tricks kurzfristig in die Regierung geschafft. Und bei uns in München-Harlaching hat sie es leider auch vor den lokalen Edeka geschafft – wo das Standpersonal in Anwesenheit der lokalen Lieblingspolizei gerne auch mal zum Hitlergruß ausholt. Aber das war alles vergessen, als uns dann vor einigen Tagen die Mutter aller Stürme heimsuchte. Supertornado Sabine fegte alle schlechten Nachrichten von der Titelseite. Ich sag’s euch, da ist so viel geboten gerade – ich traue mich ja schon gar nicht mehr zu meditieren. Aus Angst was zu verpassen…

War noch was?

Beim Yogadude passiert zum Jahresanfang auch wieder jede Menge. Mal wieder so viel, dass ich fast nicht mehr zum Schreiben komme: Am Wochenende durfte ich z.B. das erste Mal bei lululemon München eine “In Store Class” geben. Das ist eine große Sache für mich, auch wenn ich die (zugegebenermaßen sehr hochwertigen) Klamotten der Marke persönlich etwas kostspielig finde. Aber ich muss dort ja zum Glück nichts kaufen, sondern nur unterrichten – LOL! Am Sonntag folgte dann gleich noch meine Performance bei der Premiere der Finest Yoga Events – einer neuen Veranstaltungsreihe hier in München. Und wenn ich gerade dabei bin: Vielen lieben Dank noch einmal für die Einladungen! Eines meiner absoluten Highlights in nächster Zeit ist aber die Buchung für das Yoga Junkies Festival in Wien. Ich war noch nie in der Falco-Hauptstadt (ich weiß: peinlich) und habe jetzt endlich einen Grund, mal hinzufahren. Und auch noch zu unterrichten – wie geil ist das denn bitte? Wahnsinn, was da alles wieder abgeht. Und ganz nebenbei (haha!) manage ich ja auch noch den täglichen Wahnsinn bei SHIVA SHIVA YOGA… 

Jetzt aber mal.

Bei dem ganzen Getöse um mich herum stelle ich mir so langsam die Frage, ob diese ganzen Dinge einfach so passieren, oder ob sie nicht doch nicht direkt oder indirekt passiert werden. Das längst wieder vergessene Sturmtief vielleicht nicht unbedingt. Aber die AfD vor meinem Supermarkt? Hat die nicht irgendjemand ermuntert, sich da hinzustellen? Und haben nicht viel zu viele Leute denen ihre Hetzparolen-Flyer aus der Hand gerissen? Und anders herum: Hätte ich da vielleicht mehr machen können, als beim Vorbeifahren zu hupen und jetzt hier darüber zu schreiben? Laut protestieren oder gar Sabotage? So im Nachhinein finde ich mich da ein bisschen halbärschig. Normalerweise habe ich doch kein Problem damit, den Mund aufzureissen. Aber wenn es drauf ankommt? Typisch Yogi mal wieder. Leben und leben lassen – Karma wird sich kümmern…

Yoga while you wait.

Vor ein paar Tagen hat mir ein alter Freund ein Foto von einem Buch geschickt: Yoga while you wait heißt das und es enthält „amüsante“ Texte und dazu passende Fotografien von Menschen, die (wie der Name schon sagt) beim Warten Yoga praktizieren. Eine ganz nette Idee – ich meditiere ja auch ganz gerne mal bei längeren Bahnfahrten oder im sozial geächteten Flugzeug. (BTW: Was macht eigentlich Greta Thunberg?) Ansonsten will ich aber nicht unbedingt der Typ sein, der wartet, bis irgendwas passiert. Denn ob mit Yoga oder ohne: Wenn so eine Führer-fixierte Verlierertruppe den Eingang zu meinem Nachbarschaftssupermarkt blockieren darf, hört der Spaß auf. Spätestens jetzt ist der Punkt erreicht, wo die Dinge nicht einfach so „passieren“, sondern mit viel Energie geplant werden. Und dafür brauchen wir einen Gegenplan. Und zwar bald. In vier Wochen wird hier in München schon wieder die Wahlurne gefüttert. Und bis dahin will ich mich nicht drauf verlassen müssen, dass irgendein Hurricane sich der Dinge annimmt und die Ewiggestrigen zurück nach 1933 pustet. Also Get Up, Stand Up, liebe Yogi-Kollegen. Sonst wird viel passier’n, was uns gar nicht gefällt. Namaste.