Mein erstes Mal – Metal Yoga beim Wacken Open Air

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I did it!

Ja, ich habe es getan! Ich war dieses Jahr endlich beim Wacken Open Air, dem Mekka aller Metal Fans. Und es hat eine Weile gedauert, bis es soweit war. Irgendwie war es immer zu weit weg und überhaupt und als ich mich schließlich bereit fühlte, kam die motherfucking Pandemie dazwischen. Darum steht auf meinem Wacken Ticket auch in großer Schrift „2020“, während auf meinem Gedicht mindestens genau so deutlich „2 Jahre am Rande des Wahnsinns“ steht. Danke, Corona. Es hätte nicht geschadet, hier etwas weniger alt aufzuschlagen. Aber egal, man soll die Feste feiern wie sie fallen und diesbezüglich habe ich mir jetzt sicher nichts mehr vorzuwerfen.

Atemlos durch die Nacht 

Auch wenn ich an den drei Wacken Festivaltagen das ganze Programm erlebt habe, inklusive Dosenbier zum Frühstück, spontanem Hitzealarm, jede Menge richtig laute und richtig gute Bands sowie der obligatorische Regen im Zelt und die ebenfalls obligatorischen Dixi Klos. Der härteste Teil meines Wacken Besuchs war auf jeden Fall die Anreise. Um 19:00 Uhr ging es von München los, um 5:00 Uhr am nächsten Tag waren wir (gefühlt zwei weitere Jahre älter) auf dem „Holy Ground“. Und dort war ein Schlaf erst mal nicht zu denken. Dafür wurden wir (ich war übrigens mit meinen beiden Brüdern unterwegs) mit einem richtig fetten Line-up an unserem ersten Festivaltag belohnt. Also rauf auf die Wiese und irgendwann endlich verschwitzte, aber glücklich ins Isomatten-Betr. Tag 1 also ein voller Erfolg und die schmerzhafte Anreise war im Land der Träume schell vergessen.

Start your day right – mit Metal Yoga auf Wacken 

Zum klassischen Festival-Frühstück gehört bekannterweise mindestens ein Dosenbier. Und ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass es bei mir nur Kaffee gab. Allerdings dürfte ich mich nicht Yogadude nennen, wenn ich meinen Tag nicht mit einer spirituell hochwertigen Praxis auf der Matte beginnen würde. Darum schleppte ich mich am Freitag voller Vorfreude zum Metal Yoga mit der one and only Saskia Metal Yoga Bones. Ja, über Metal Yoga wurde schon viel geredet und geschrieben und wahrscheinlich auch schon gesungen. Aber so wie Wacken der heilige Gral der Metal-Fraktion ist, ist das Metal Yoga auf diesem Festival so etwas wie das Original, quasi die Blaupause, der Ursprung oder schlicht und einfach das True fucking Metal Yoga, wie Satan persönlich es erfand. 

Darum ist Metal Yoga auf Wacken so verdammt gut:

  • Es findet tatsächlich auf einem Metal Festival statt.
  • Bevor es losgeht, wird eine ganze Palette Dosenbier (die wichtigste Mahlzeit des Tages) unter den Teilnehmenden verteilt.
  • Praktiziert wird mit freiem Oberkörper und es gibt hier nicht im Ansatz so etwas wie Body Shaming.
  • Die Männerquote liegt bei gefühlt 99%.
  • Die Yoga Lehrerin macht ihre ansagen in astreinem “Growl”.
  • Weil Yoga immer auch politisch ist, wird Wladimir Putin während der Klasse mehrmals verbal zur Hölle geschickt. 
  • Die Musik ist wirklich gut und wirklich laut.

Wack the Fuck!

Mein Fazit zum ersten Mal Metal Yoga auf Wacken: Über alle Maßen fantastisch und definitiv ein Grund, das Zelt zu verlassen. Selbstverständlich steht hier weniger der spirituelle Anspruch im Fokus. Aber es ist auch mehr als ein witziges Gruppen-Workout. Es ist eine willkommene Pause im Festival-Wahnsinn und die Möglichkeit, sich mit den vielleicht sympathischsten und tolerantesten Menschen der Welt zusammen eine Stunde etwas gutes zu tun. Ganz besonders praktisch: Die schrille Leggings kann man einfach anlassen und ohne Duschen direkt aufs nächste Konzert weiterziehen. Om fucking Shanti!