Studio-Check – IKYA Meditation™ im Lichthof München

Lebst du noch oder meditierst du schon?

Vor kurzem schrieb mich jemand an, ob ich nicht mal bei einer IKYA Mediation™ mitmachen möchte. Natürlich hatte ich Anfänger auch davon noch nie gehört, der Name ließ aber auf etwas Schwedisches schließen. Und damit lag ich gar nicht so falsch, die Methode kommt ursprünglich aus Norwegen und wird im Deutschsprachigen Raum von Sandra Nicole Pfaller repräsentiert. Sie war es auch, die mich bat mal dabei zu sein – und als sie mir die Meditation als „lustig, herausfordernd, spannend und sogar ein bisschen sexy“ anpries, hatte sie mich gleich am Haken.

Achtung, Hypnose!

Ich schaue mir ja immer wieder (für mich) neue Studios und Yoga- oder Meditationsangebote an und diesmal sollte ich nicht enttäuscht werden. Sandra empfing mich und die anderen Teilnehmerinnen (die Männerquote übernahm ich mal wieder ganz alleine) im Lichthof, einem im zweiten Hinterhof versteckten Häuschen nahe des Münchner Gärtnerplatzes. Das erste, was Sandra zu mir sagte war: „Wir müssen ganz leise sein, nebenan ist gerade Hypnose.“ Okay, das WAR neu für mich. Hypnose kannte ich bisher nur von der Schlange Ka im Dschungelbuch. Sandra zeigte mir die Räumlichkeiten und führte mich in den Übungsraum, wo schon einige Frauen warteten. Ungefähr die Hälfte davon war – wie ich – zum ersten Mal da und etwas aufgeregt. Aber auch dankbar: Heute sollte es keine Asanas geben und das war gut so bei 30°C im Schatten.

Das Yogastudio, das keines ist.

Die einfachste Definition eines Yogastudios: Eine Übungsfläche und eine Ecke, in die ich meine Schuhe hinwerfen kann. Das ist fast überall gegeben, der Lichthof bietet aber viel, viel mehr. Der im Souterrain gelegene Übungsraum ist mit schönem Parkett ausgelegt und zum tiefer gelegten Innenhof hin komplett verglast. Es gibt eine Umkleide-Ecke, Toilette, Küchenzeile und den ominösen Hypnoseraum (ich habe ihn leider nicht gesehen oder – wegen Hypnose – vergessen?). Also ist erst mal (bis auf eine Dusche) alles vorhanden, was eine Yogaschule braucht. Trotzdem ist der Lichthof mehr: Man bietet dort als Kollektiv „Hilfe zur Selbsthilfe“ an, will „den eigenen Selbstheilungsprozess fördern und die Selbstheilungskräfte stärken, Blockaden lösen und den Menschen helfen, das Leben wieder lieben zu lernen“. Dafür bietet der Lichthof verschiedene Seminare zu Selbstheilung und Lebensthemen, Einzelsitzungen und weitere Angebote, wie Yoga, Taiji oder eben die IKYA Meditation™ an. Ein weiteres Highlight im Stundenplan: Die Spanische Yogaklasse, die direkt im Anschluss an unsere Session stattfand, schon beim Gedanken daran, bekomme ich wieder Fernweh.

Aaaaaaaalles klaaaaaar.

Aber erst mal zu IKYA™. Die Meditationssession begann nicht auf dem Boden mit gekreuzten Beinen, sondern im Stehen – und so sollte es auch 90 Minuten bleiben. Zuerst übten wir das Mantra „A“, was mich stark an eine Übung aus dem Gesangsunterricht erinnerte: Im Einklang mit einer Abwärtsbewegung des Kopfes sangen wir ein sehr lautes, tonal abnehmendes „A“. Wer jetzt denkt: „Was hat das mit Meditation zu tun?“, hat es noch nie ausprobiert. Man muss nicht still sein, um innere Ruhe zu finden und bei dieser Übung wird unglaublich viel Energie freigesetzt. Das hat wirklich einen überraschend meditativen Effekt.

Mach mir den Affen, Baby.

Der „Affe“ hat mich natürlich neugierig gemacht. Ich mache ganz gerne im häuslichen Umfeld mal den Affen und kann das wirklich gut! Der Meditationsaffe ist meinem Kinderbespaßungsprimaten auch gar nicht so unähnlich: Man startet in einer lockeren stehenden Vorwärtsbeuge mit den Händen auf dem Boden und „chantet“ ein klagendes „Huuuu“. Der Affe suhlt sich in seinem Selbstmitleid. Nach einigen Minuten werden die „Hus“ kürzer und stärker und man hebt den Oberkörper langsam. Oben angekommen wird der Affe zum Alphatier, mit jedem gebrüllten „Hu!“ springt man aus dem Stand nach oben. Wer dachte, das „A“ sei etwas laut für eine Meditationsübung, sollte den Affen ausprobieren. „Hu, Hu, Hu“ im ganzen Raum und darüber Sandras beeindruckend laute Stimme, die Kommandos gibt. Akustisch ist das Erlebnis irgendwo zwischen Boot Camp und Impro-Theater einzuordnen, aber es hat eine gewisse Wirkung. Wir haben den Affen gleich noch mal wiederholt. Hu!

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Und jetzt noch schnell den Namen tanzen.

Die beiden Affen beanspruchten relativ viel Zeit für sich, außerdem haben wir im Anschluss an jede Übung eine kleine Feedback-Runde gemacht, uns ausgetauscht, wie wir das gerade Erlebte wahrgenommen haben. Zum Schluss gab es dann noch die Hardcore-Übung: Emotionen ausdrücken. Das mit dem Zeigen von Gefühlen ist für uns Männer sowieso schon nicht so easy, aber Emotionen durch Geräusch und Bewegung darstellen? Immerhin habe ich es probiert und dabei gelernt, dass ich Schwierigkeiten habe, Hass auszudrücken. Hat die jahrelange Yogapraxis mich endlich zu einem besseren Menschen gemacht? Oder bin ich einfach nur ein Emotionslegastheniker? Immerhin habe ich bei der Variante „Angst“ wirklich etwas Angst bekommen. Vor der Frau neben mir, die das – im Gegensatz zu mir – richtig gut hinbekommen hat.

Mal was anderes.

Die IKYA Meditation™ ist wirklich anders als alles, was ich bisher sonst so ausprobiert habe. Meditation fand für mich bisher immer im Sitzen oder Liegen statt, bei IKYA™ steht man fast die ganze Zeit (wenn man nicht gerade hasserfüllt auf dem Boden liegt und sich die Fäuste blutig schlägt). Das „Emotionen darstellen“ ist eine harte Nummer, darauf muss man sich einlassen, sonst kann es auch irgendwie seltsam wirken. Und es ist laut, sehr laut. Aber in einer der kurzen Feedbackrunden gab es einen Kommentar, der mich dazu gebracht hat, der Sache eine echte Chance zu geben: Eine Frau meinte, sie sei so froh, endlich mal laut schreien zu dürfen. „Den ganzen Tag bei der Arbeit staue ich so viel in mir auf. Und hier darf ich das endlich rauslassen.“ Und so sehr ich mein Savasana liebe – das kann nur die IKYA Meditation™. Oder ein Rockkonzert. Namaste.

Hier erfährst du alles zur IKYA Meditation:
Sandra Nicole Pfaller
info@sandranicolepfaller.de
+49 171 3718273
www.sandranicolepfaller.de

Kontakt zum Lichthof:
Lichthof München
Baaderstraße 19
80469 München
info@lichthof-muenchen.de
+49 172 8287752
www.lichthof-münchen.de


One response to “Studio-Check – IKYA Meditation™ im Lichthof München”

  1. Piasana Avatar

    Hallo Thomas,

    gestern war ich auch zum ersten Mal bei einer IKYA Meditation. Es war der absolute Hammer, wie positiv Sandra und ihre Mädels sind. Hab mich gleich total wohlgefühlt 🙂
    Dann ging es los mit der Meditation: Melanie und Claudia haben es geschafft, dass ich ohne Probleme mitmachen konnte. Erst dachte ich nämlich: Wie einfach ein “A” singen? Da bin ich viel zu gehemmt… Ich kann doch nicht singen…
    Aber von wegen, es hat richtig Spaß gemacht und das A-Singen kam dann von ganz alleine 😉 Zum Glück, kam es nicht darauf an, ob es schief gesungen war 😉

    Es war ein tolles Erlebnis und ich bin froh, dass ich mal wieder über meine Grenzen gegangen bin.

    Namaste
    Pia von Piasana