Wer innere Balance sucht, sollte das hier mal versuchen

Immer wieder montags

Seit einigen Monaten biete ich in meinem kleinen Nachbarschafts-Yogastudio SHIVA SHIVA YOGA zum Wochenbeginn eine Klasse ganz ohne Asanas an: Den Meditation Monday, der sich perfekt mit einer der „normalen“ Yogaklassen direkt davor oder danach verbinden lässt. Bei diesen wöchentlichen Treffen darf ich meine während der Lockdowns gemachten Erfahrungen mit verschiedenen Meditationstechniken teilen. Ganz konkret haben mich die Bücher Oshos richtig gut durch die schwere Zeit gebracht und ich mag diese Meditationen so sehr, dass sich ein Unterrichtsformat daraus gemacht habe. Und was soll ich sagen? Der Meditation Monday wird besucht – und ich bin ein glücklicher Studiobetreiber.

Mit beiden Beinen im Leben

Bei den Osho-Meditationen (es gibt übrigens manchmal auch Techniken anderer Lehrer) geht es bekanntermaßen auch mal richtig heiß her: Schütteln, Tanzen und Wiegen sind nur die Spitze des Eisbergs. Diese Woche sollte es aber ganz ruhig werden: 40 Minuten Vipassana-Meditation, davon 30 Minuten in Stille auf dem Boden sitzend und 10 Minuten langsam durch den Raum gehend. Laut Oshos Buch soll man dafür „halb so langsam gehen“ wie man es normalerweise tun würde. Und dabei die Empfindungen beobachten, wie die Füße den Boden berühren. Nicht unbedingt die totale „Freakshow“, aber dennoch typisch Osho, dachte ich mir vorher (ich habe die Meditation an dem Abend auch das erste Mal praktiziert).

Der kleine Unterschied

Nachdem wir als Gruppe lange genug gesessen waren, ging es in die zweite Phase auf die Füße. Und als ich losging, war ich dann doch überrascht: Ich hatte Schwierigkeiten, die Balance zu halten, wenn ich so langsam ging! Was zur Hölle? Ich wackelte also durch den Yogaraum, den Blick streng zum Boden gerichtet. Und dann schaute ich einmal durch den Raum und sah, dass die anderen Teilnehmer:innen dieselben Schwierigkeiten hatten! Nach der Klasse sprach ich das Thema an und es war tatsächlich so, dass es allen schwer fiel, langsamer als gewohnt zu laufen und dabei nicht ins Schwanken zu kommen.

Achtsamkeit zu Ende gedacht

Ich weiß nicht, ob es das Ziel der Meditation war, das festzustellen: Aber zu lernen, dass es mir Probleme bereitet, einfach mal langsam zu machen, war eine außergewöhnlich wertvolle Lektion für einen Montagabend in Münchens Bahnhofsviertel. Irgendwie witzig: Entschleunigung predigen und selbst nichtmal im Tempo eines kleinen Kindes gehen zu können. Toller Studiobetreiber! Für mich war das aber ein perfekter Meditation Monday, ohne Frage. Und ich bin schon jetzt gespannt, was ich nächste Woche wieder über mich herausfinde. Namaste.

Meditation Monday bei SHIVA SHIVA YOGA: Jeden Montag um 19:15. Buchung via Eversports.

Fotos: Liza „Laserstrahl“ Meinhof