Mein Leben mit Yoga – Gute Vorsätze

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Im neuen Jahr wird alles anders.

Eine Liste von ausgewählten Neujahrsvorsätzen aus meiner Vergangenheit:

  • Jeden Tag Yoga praktizieren (ist was für Leute ohne Kinder)
  • Jeden Tag Laufen gehen (ist was für Leute ohne Yoga)
  • Weniger trinken (machen Leute ohne Durst)
  • Weniger Ungesundes essen (machen Leute, die nicht trinken)
  • Mit dem Rauchen aufhören (hat erst nach fünf Jahren geklappt)
  • Weniger auf die Meinung anderer geben (ich trage jetzt Nagellack)
  • Weniger arbeiten (ich arbeite dran)
  • Weniger dämliche Listen schreiben (Haha!).

Und bei dir so? Hast (oder hattest) du auch gute Vorsätze fürs neue Jahr? Dann bist du nicht alleine. Vor allem, wenn du deine guten Vorsätze noch vor Ende Januar mit beiden Händen über Bord wirfst und da weitermachst, wo du am Silvesterabend aufgehört hast (metaphorisch). Ich bin da keine Ausnahme – auch wenn ich in den vergangenen 12 Monaten einiges in meinem Leben umgekrempelt habe. Aber die Dinge, die ich geändert habe, waren einfach im Vergleich zu einem lebenslangen Verzicht auf Schokolade oder einem Monat ohne Bier. Die Welt verbessern oder zumindest mich selbst ein bisschen optimieren? Ja, bitte. Aber nur bei Plusgraden, nach 9:30 Uhr und ohne auf etwas zu verzichten.

Mein Yoga wird nichts ändern.

Doch was wäre ich für ein Yogi, wenn ich dieses Jahr in meine guten Vorsätzen nicht mindestens die ganze Menschheit plus Tierwelt plus – politisch ganz korrekt – alle Zwischenformen und Unentschlossenen miteinschließen würde? Denn wer soll die Welt schon retten, wenn nicht wir Yogis? Aber irgendwie kann ich so viel meditieren und Asanas turnen, wie ich will: Die Anzahl der A….löcher auf diesem Planeten wird irgendwie nicht weniger. Sollte Yoga etwa doch nicht die Lösung aller Weltprobleme sein? Ich denke schon, aber dafür müsste wohl die ganze Welt (Tiere + X ausgeschlossen) erstmal überhaupt Yoga praktizieren. Und dazu zwingen kann man ja dann auch niemanden. Also sieht es wohl so aus, als müsste ich zu meiner Yogapraxis doch noch ein wenig an meinen Verhaltensmustern arbeiten, um die Erde für meine Kinder noch ein bisschen zu erhalten.

Jetzt aber wirklich mal.

Leider bin ich außerhalb der Yogamatte gar nicht so ein konsequenter Gutmensch, wie ich es gerne wäre: Ich reise mit dem Flugzeug und fahre Auto, trinke Alkohol, esse Junk Food und von dem meisten Krempel, den ich kaufe, weiß ich nicht wirklich genau, wie umwelt- und menschenfreundlich er produziert wurden. Will ich wahrscheinlich auch gar nicht wissen. Ich tue was ich kann, aber bleibe dabei schön in meiner Komfortzone. Wie absurd das manchmal sein kann, ist mir vor einigen Wochen bewusst geworden: Ich bin geschäftlich morgens früh von München nach Berlin geflogen und habe mir am Flughafen Tegel ein Fahrrad ausgeliehen, um in die Stadt zu fahren. Dem Klima ist so eine 30-minütige Fahrradtour nach einem komplett unnötigen Inlandsflug egal, das weiß ich. Ich wollte aber die frische Luft an diesem sonnigen Morgen genießen. Erst Kaffee über den Wolken, dann ein Umwelt-Alibi im Berliner Berufsverkehr. Spätestens seit diesem Tag steht bei mir fest: Es muss sich etwas ändern. Es ist Zeit für mich, den Allerwertesten hochzukriegen und in 2019 meinen Beitrag zu leisten:

So will ich 2019 die Welt ein kleines bisschen besser machen:

Ich mach mich nass.

Eigentlich bin ich schon ein recht konsequenter Radfahrer. In diesem Jahr will ich aber noch mehr Strecken mit dem Radl und noch weniger mit anderen Verkehrsmitteln zurücklegen. Auch im Winter, auch wenn es regnet und auch wenn ich mit viel Gepäck unterwegs bin. Mein Harmonium (oder jede Menge Junk Food) passt zum Beispiel locker in den Fahrradanhänger für die Kinder.

Ich bleibe auf dem Boden.

Radfahren ist super, aber von München nach Berlin nehme ich dann doch lieber die Bahn. Das Flugzeug hingegen will ich dieses Jahr meiden,  wo es geht. Ich finde Fliegen nicht nur mega-nervig, es ist auch die wahrscheinlich größte Klimasünde unserer Zeit: Ein Flug von München nach Berlin stößt pro Person mehr als acht Mal so viel CO2 aus wie die Bahnfahrt auf derselben Strecke. Sorry Bali, dieses Jahr geht’s wohl wieder ans Mittelmeer.

Ich gehe Shoppen.

Okay, wahrscheinlich gehe ich nicht Shoppen, denn ich hasse das eigentlich. Aber wenn ich was einkaufen muss, will ich das noch bewusster und rücksichtsvoller tun. Für alle, die es nicht wissen: Man kann mittlerweile bio-zertifizierte Klamotten kaufen, ohne wie ein Reformhaus-Influencer auszusehen. Bei den Yogamatten wird es schon etwas komplizierter: Wenn du auf Nummer Sicher gehen willst, kann ich dir eine nachhaltige Matte von hejhej mats empfehlen, meine ist seit Monaten bei mir zuhause im Dauereinsatz.

Ich bin kein Arschloch.

Okay, ich hoffe, dass ich das schon vor diesem Jahr nicht war. Aber ich weiß: Manchmal bin ich eines, obwohl es in dem Moment komplett unangebracht ist. Ich schiebe das dann auf Schlafmangel, Stress oder sonst irgendwas. Aber Fakt ist: Ich will mich noch lockerer machen und allen Menschen gegenüber erstmal nett und fair und hilfsbereit sein.

Ich meditiere.

Ich meditiere ja schon länger, aber es hat in der zweiten Jahreshälfte 2018 ganz schön gelitten. Und das habe ich leider gemerkt, deshalb will ich 2019 wieder mehr sitzen und schweigen. Interessanterweise ist mein innerer Schweinehund größer, wenn es darum geht, 10 Minuten still zu sitzen als eine Stunde auf der Matte zu turnen.

Ab jetzt zählt’s.

Das neue Jahr ist gerade so noch neu und darum haben meine guten Vorsätze keine Schonfrist mehr. Heute geht es los und in einem Jahr sprechen wir uns wieder und sehen, wie es 2019 damit gelaufen ist. Natürlich werde ich nicht alles zu 100% umsetzen können, aber im Großen und Ganzen will ich mich schon daran halten. Und das ist auch der Grund, warum es diesen Beitrag gibt: Damit mich jeder gerne daran erinnern kann, was ich in diesem Jahr anders machen wollte. Ich freue mich schon auf die eine oder andere „nette“ Erinnerung daran. Namaste.

PS: Hast du auch einen guten Vorsatz fürs neue Jahr? Dann hinterlasse mir gerne einen Kommentar.

Fotos: Liza „Sooo lange keine Süßigkeiten?“ Meinhof


2 responses to “Mein Leben mit Yoga – Gute Vorsätze”

  1. Schdiewie Avatar
    Schdiewie

    “… Das Trinken unter der Woche muss jetzt mal bleiben…”
    Für die Meisten ohnehin selbstverständlich. Für andere eine Herausforderung bzw. ein guter Vorsatz für 2019.

  2. Stefanie Avatar
    Stefanie

    Hallo Yogadude 😀

    Ich habe tatsächlich dieses Jahr auch einen Vorsatz. Da ich ein Mensch bin, der 7 Tage die Woche , 24 h am Tag immer auf den Beinen sein muss (damit meine ich 6 Tage die Woche Sport, zahlreiche Treffen und Veranstaltungen-ausschlafen gibt es eigentlich kaum bei mir), habe ich mir vorgenommen, dieses Jahr auch mal einen Gang zurückzuschalten. Nicht zu allem ja zusagen, weil ich der Meinung bin, dass ich es sollte oder mich verpflichtet fühle. Ich will mehr auf meinen Körper und meine Seele hören und, wenn ich nicht zu einem Kaffeetreffen möchte, dies auch einfach abzusagen und dafür nicht eine Ausrede aufzutischen. Ich mache viel für mein körperliches Wohlbefinden im Sinne von Ernährung und Sport (natürlich auch Yoga 😉 ), aber manchmal (oder eher oft) vergesse ich meinen Geist bzw. meine Seele und die fühlt sich meistens wirklich sehr ausgesaugt an. Was allerdings auch auf meinen Körper in Form von Müdigkeit etc. übergeht. Also kurz gesagt: Dieses Jahr möchte ich meinen Terminkalender etwas luftiger lassen, um auch einfach mal nichts vorzuhaben. Und sollte mir dann doch nach weniger Ruhe sein, kann man doch eigentlich immer noch kurzfristig ein Treffen organisieren. Ich werde mir wirklich Mühe geben, weiß aber auch, dass ich diese Umsetzung vllt nur zu 60 Prozent erreichen werde. Aber immerhin, oder?

    LG Steffi