Yogis Trainingslager – 7 Yoga-Übungen für Fußball-Fans

, ,

Einer von 80 Millionen.

Nächste Woche wird endlich die Fußball-WM angepfiffen. Schlaaaaand! Und dann gibt es nicht nur wieder ganz viel Fußball, sondern auch ganz viele Fußball-Fans (und mindestens genauso viele Bundestrainer). Saionales Fan-tum könnte man das nennen: Keine Ahnung, was in der dritten Liga abgeht, aber alle zwei Jahre im Trikot und in schwarzrotgold zum Public Viewing. Nochmal: Schlaaaaand! Ein bisschen gehöre ich ja auch zu den Teilzeit-Fußballfans. Zwar bin ich ab und zu mal im Stadion, um meinen Heimatverein KSC anzufeuern, allerdings studiere ich nicht jeden Spieltag die Tabelle und rechne im Kopf die Wahrscheinlichkeit auf den Aufstieg aus. Nichts desto trotz: Seit Oli Bierhoffs Golden Goal 1996 (habe ich auf dem Straßenfest in Würmersheim im TV gesehen) bin ich begeisterter Public Viewer. Once again: Schlaaaaand!

Yogis für Jogi.

In meiner Familie gibt es eine lange Tradition emotionaler Ausraster bei Fußballspielen. Mein Großvater hat sich während des Viertelfinals 1974 so aufgeregt, dass er einen Herzinfarkt erlitt. Den hat er zwar überlebt, das legendäre Finale durfte er deshalb aber leider nicht verfolgen. Dieses Beispiel zeigt aber, dass während der großen Turniere nicht nur unendlicher Druck auf den Spielern lastet. Auch den Fans zuhause oder im Stadion wird einiges abverlangt: Stressige Reisen, langes Stehen, lautes Singen und Jubeln, gegebenenfalls sogar Tanzen (Sieg) oder Flitzen (drohende Niederlage). Und neben einer hervorragenden physischen Kondition ist auch mentale Stärke gefragt auf dem Weg ins Finale. Die Spieler unserer Nationalelf bereiten sich ja – dank Dr. Patrick Broome – schon seit dem Sommermärchen 2006 mit Yoga auf ihre Einsätze vor. Als Fan will ich mich in diesem Jahr ebenfalls mit Asanas für die WM-Spiele stärken.

7 ultimative Yoga-Übungen für Fußball-Fans:

1. Der Platz im überfüllten Fan-Bus

80.000 Leute wollen gleichzeitig ins Stadion – und du mittendrin. Nur gut, dass du als Yogi deine Beinarbeit perfektioniert hast und lediglich 50% der Bodenfläche einnimmst. Mit Vrksasana, dem Baum.

2. Hold my beers

Egal ob im Fanblock oder beim Public Viewing: Dehydration ist keine Option und auch beim Biernachschub ist Teamgeist gefragt. Als Yoga-Pro kannst du mit einer Hand schon die nächste Halbe annehmen, während du mit der anderen einen Becher weitergibst. Danke, Virabhadrasana II.

3. Der perfekte Torjubel

Manchmal genügt Brüllen nicht, manchmal hilft nur noch Springen. Also spring, so hoch du kannst!

4. Der entscheidende Elfmeter

Elfmeterschießen ist Psychokrieg, nicht weniger und auch nicht mehr. Wenn dir das auch leicht an die Nerven geht, solltest du rechtzeitig anfangen, zu meditieren. Vielleicht in Padmasana?

5. Der alles entscheidende Elfmeter

Die typische Finalsituation, am besten gegen England (hehe): Der nächste Elfmeter kann alles entscheiden und auf einmal ist keine Zeit mehr, die Beine zu verknoten (s.o.). Also lieber erst gar nicht hinschauen (in Balasana).

6. Das gewonnene Finale

Schlaaaaand! Virabhadrasana I!

7. Der Morgen nach dem Finale

Nicht zu unterschätzen: Eine sorgfältige körperliche Regeneration. Manchmal beginnt die mit ganz kleinen Schritten im Vierfüßlerstand.

Einatmen. Ausatmen.

Yoga ist immer auch Atmen und generell ist die Sauerstoffzufuhr natürlich nicht zu unterschätzen. Auch gegen einen Herzkasper. Also konzentriere dich nicht nur aufs Spiel, sondern auch auf deinen Atem. Das hilft dir dabei, 45 Minuten nicht aufs Klo zu müssen. Oder aber auch, die Lautstärke deines Anfeuerns und Jubelns zu intensivieren. Mit einem gut trainierten Zwerchfell bist du als Bundesyogi klar im Vorteil und hast die Chance, schon akustisch das Finale zu erreichen („Wer ist eigentlich dieses Brasilien?“). Ansonsten gilt die alte Yoga-Weisheit von Sri K Pattabhi Jois: „Practice and all is coming“. Ich weiß nicht genau, ob dieses Yoga-Urgestein jemals ein Fußballspiel verfolgt hat, aber in Sachen Weisheit spielt er auf jeden Fall schon mal Champions League. Fünf Euro ins Phrasenschwein und weiterüben. Ich freue mich schon auf das nächste Sommermärchen mit ganz vielen austrainierten Saison-Fans und extra viel Schlaaaaand! Namaste.

Fotos: Liza Meinhof


2 responses to “Yogis Trainingslager – 7 Yoga-Übungen für Fußball-Fans”

  1. Sandra Avatar

    Das. ist. ganz. großer. Sport. Hab sehr gelacht, danke dafür. PS: Natürlich weiß ich, was in der dritten Liga los ist. Leider.

    1. Yogadude Avatar
      Yogadude

      Hehe, die Hoffnung stirbt zuletzt. #nurderksc