Friends will be friends
Obwohl ich meinen Urlaub offiziell für beendet erklärt habe, war ich letztes Wochenende nochmal unterwegs. Und zwar in Amsterdam, mit den besten Freunden, die man haben kann. Was ursprünglich vor neun Jahren mal mit meinem Junggesellenabschied (!) begonnen hat, ist mittlerweile eine schöne Tradition geworden: Fast jedes Jahr treffe ich mich mit zwei meiner drei engsten Freunde für ein Wochenende in Amsterdam. Seit zwei Jahren ist auch mein ältester Kindergarten-Buddy mit dabei, der “zufällig” zweimal in Folge zum richtigen Zeitpunkt aus Australien zu Besuch war, wo er eigentlich lebt. Und so sind wir vier nicht mehr ganz jungen Jugendfreunde dieses Jahr ein weiteres Mal auf “unser” Hausboot gezogen. Weil wir uns schon aus den Siebzigerjahren kennen und entsprechend alt sind, ist dieser Trip mehr The Big Lebowsky als Fear And Loathing in Las Vegas. Sonntagabends danach bin ich immer eher heiser als verkatert, weil wir versuchen, die Geschehnisse eines ganzen Jahres im Gespräch innerhalb von 48 Stunden aufzuarbeiten. Blablabla.
Wiedersehen macht Freunde
Wenn ich von meinen eher seltenen Reisen ohne Familie zurückkehre, holt mich meine Frau mit den Kindern meistens am Flughafen ab. Nicht nur, weil es für mich unglaublich bequem ist, sondern auch, weil die Kinder sich so darüber freuen. Am Flughafen ist immer was los und man sieht so viele Flieger starten und landen und überall wuseln diese lustigen kleinen Fahrzeuge rum. Und wer weiß, vielleicht freuen sich die Kinder sogar auf ihren Vater? Ich freue mich jedenfalls jedes Mal wie Bolle, wenn ich meine Familie wieder sehe. Noch im Flugzeugsitz fange ich an zu grinsen als hätte ich in Amsterdam den falschen Muffin gegessen. Und egal, wie müde und übernächtigt ich von den langen Gesprächen mit meinen Besties bin, die Mundwinkel gehen ab diesem Moment nicht mehr nach unten. Ist ja auch verständlich, oder?
Einmal auftanken, bitte.
So wie mir geht es wahrscheinlich den meisten Menschen, die mal ein paar Tage von der Familie getrennt sind. Was das Friedefreudeeierkuchending für mich aber auf die Spitze treibt, ist der Moment, wenn ich den Sicherheitsbereich im Flughafen verlasse. Das macht man ja auf fast allen Airports der Welt durch automatische Schiebetüren und hinter denen wartet die geballte Wiedersehensfreude: Sobald dieses Einbahnportal sich öffnet, schaut man in eine riesige Menge strahlender Gesichter. Nämlich die der Wartenden, die ihre Verwandten oder Freunde abholen kommen. Und dieser Moment hat etwas magisches: Nach einem schlafarmen Wochenende und einem anstrengenden Flug in 50 vorfreudige, lächelnde Gesichter zu schauen, ist der ultimative Positive-Energie-Kick. An dieser einen Stelle auf jedem Flughafen der Welt lassen sich Glück und Liebe förmlich mit dem Messer schneiden, vielleicht sollte ein schlaues Forscherteam hier mal irgendwelche Messgeräte aufstellen. Ich liebe diesen Moment und es braucht gar nicht viel, um so viel Freude zu erschaffen: nur ein paar Menschen, die sich aufeinander freuen. Guten Flug und Namaste.
Fotos: Madhavi Guemoes (kaerlighed.de)
One response to “Das Yogawort zum Sonntag – Wiedersehensfreude”
[…] würde. Bei mir hat das Ganze aber – nüchtern betrachtet – eher traditionelle Gründe, ich ziehe mit „meinen Jungs“ fast jeden Sommer ein paar Tage hierher. Und weil ich in Sachen Drogennehmen nicht so ambitioniert bin wie in Sachen Yoga, habe ich […]